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Kuhmilcheiweißallergie

Lesedauer: 5 Minuten
Aktualisiert am 28/03/2013
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Inhaltsübersicht

Bei der Kuhmilcheiweißallergie handelt es sich NICHT um die Laktoseintoleranz, das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe und sollten nicht zusammen geschmissen werden. Es handelt sich hierbei um eine der klassischen Nahrungsmittelallergien, die sehr weit verbreitet sind. Das Immunsystem erstellt eine Abwehrfunktion gegen das Milcheiweiß und sorgt damit oft für Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Das sind Alarmsignale, die man auf jedem Fall ernst nehmen sollte. Das Immunsystem eines Erkrankten ist auf keinen Fall am versagen, sondern es löst lediglich eine Art Fehlalarm aus, bei dem sich der Körper gegen eine im Normalfall vollkommen normale Substanz wehrt.

Es gibt zwei Unterschiedliche Arten: Die Allergie gegen das Kasein (Milcheiweiß) oder gegen Molkeneiweiß. Es ist also gänzlich davon abhängig gegen welche Art des Eiweißes man allergisch reagiert und ob nun der komplette Verzicht auf Milchprodukte hilft, oder ob der Genuss nur eingegrenzt werden muss.

Die Formen der Kuhmilcheiweißallergie
Kuhmilch enthält viele verschiedene Eiweiße doch bei dieser Unverträglichkeit handelt es sich um die Stoffe, die am häufigsten Allergien auslösen. Dazu zählen die Molkeneiweiße alpha- und beta- Laktoglobulin und zusätzlich die Kaseine. Daher unterscheidet man häufig unter den beiden Gruppen, wobei es natürlich auch Betroffene gibt, die auf beide Stoffe allergisch reagieren.

Die Symptome
Die Allergie betrifft nur selten den Magen-Darm-Trakt allein. Oftmals ist der gesamte Körper betroffen und zeigt die Spuren der Abwehrfunktion. Nesselsucht, Juckreiz und Hautekzeme kommen sehr oft vor dazu ist teilweise große Acht geboten, da es schnell Lebensbedrohlich werden kann. In der Vergangenheit kam es Gott sei Dank nur selten zu anaphylaktischen Schock-Momenten inklusive extremen Blutdruckabfall, Kreislaufversagen und Atemnot.

Die bescheidende Lebensmittelauswahl
Wenn eine Kuhmilcheiweißallergie diagnostiziert wurde ist oftmals nur eine komplette Ernährungsumstellung von Erfolg geprägt. Je nach Verlauf der Symptome ist ein gesamter Verzicht auf allerlei Lebensmittel, die Kuhmilch enthalten, das einzige was wirklich hilft. Kuhmilch enthält viele wichtige Mineralien und Nährstoffe, die nun über andere Lebensmittel aufgenommen werden müssen, damit der Körper nicht noch von Mangelerscheinungen geplagt wird.

Auf was muss nun verzichtet werden und was ist für den normalen Verzehr geeignet?
Die Black-List ist leider sehr lang. Fast alles was dir vorher lieb und teuer war, darf nach der Diagnose nicht mehr verzehrt werden.
Hier mal einige Beispiele:
Im Bereich Milchprodukte fallen zukünftig leckere Sachen wie beispielsweise: Sahne, Schmand, Creme Fraiche, Käse, Pudding, Kakao, Jogurt und alles was Molke enthält weg. Was du zu dir nehmen darfst? Milchpulver für Säuglinge. Juhu!
Im Bereich Wurst- und Fleischwaren fallen auch ziemlich viele tolle Sachen weg. Gekochter Schinken, Hamburger, Bockwurst, Fleischsalat und alle Fleischfertigwaren bleiben zukünftig im Tiefkühlregal. Hier ist die geeignete Palette aber wesentlich freundlicher, als oben bei den Milchprodukten. Du darfst alle Fleischsorten genießen, achte auf keine weiteren Zusätze, milchfreie Wurstsorten, Kassler und Putenbrust darfst du weiterhin essen.

Im Bereich der Backwaren kommt es auch nochmal dicke: Brote, Milchbrötchen, Zwieback, Fertigteige, Backmischungen und der gute Schoko- Müsli fallen erst mal aus. Kein guter Tausch, aber du kannst Reiswaffeln, Stärke, Reis, Nudeln und Salzstangen weiterhin unbeschwert zu dir nehmen.
Das waren nun einige Beispiele, die Liste der verbotenen Lebensmittel ist wirklich sehr lang.

Du musst nun mit großer Vorsicht die Etiketten der Lebensmittel prüfen. Alles was mit Rahm, Molke, Milch, Milcheiweiß, Molkenpulver, Magermilchpulver, Margarine, Butter, Käse oder Sahne gekennzeichnet ist hat auf deinem Teller nichts mehr verloren.

Die Milchersatznahrung
Kuhmilch enthält für uns viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine, wie beispielsweise Vitamin B2, Jod und Kalzium. Damit unser Körper nicht noch extra gegen Mangelerscheinungen kämpfen muss, muss eine ausgleichende Ernährung her. Es gibt beispielsweise kalziumreiches Mineralwasser, das du in jedem gut sortierten Lebensmittelmarkt finden kannst. Das ist bereits der erste Schritt in die richtige Richtung. In Gemüse findest du viel Kalzium und auch das Vitamin B2. Spinat, Grünkohl, Fenchel, Lauch und Brokkoli sind super Kalziumversorger und versorgen dich mit dem notwendigen Vitamin B2. Um den Jodhaushalt bei Laune zu halten, greife viel zu jodiertem Speisesalz.
Das wichtigste ist, die Kalziumversorgung zu gewährleisten, da Kalzium für unseren Knochenbau verantwortlich ist. Dazu greifen wirklich viele auf spezielle und nur in Apotheken erhältliche Säuglingsnahrungen zurück, da das enthaltene Eiweiß aufgespalten und so erhitzt wurde, dass es keine allergischen Reaktionen mehr auslösen kann. Ein Nachteil ist allerdings der furchtbare Geschmack, denn selbst Säuglinge lehnen diese spezielle Nahrung oft kategorisch ab.
Kommen wir zum Thema Nahrung auf Sojabasis. Selbstverständlich gibt es tolle Ersatznahrung auf Sojabasis, die kein Milcheiweiß enthält. Allerdings enthalten sie so viel Sojaeiweiß, dass der Körper auch fix darauf reagieren wird. Am besten eignet sich ein Testgang, bei dem immer kleine Mengen probiert werden.
Milch von anderen Tieren?
Es ist ein ganz legitimer Gedankengang auf die Idee zu kommen, bei einer Kuhmilcheiweißunverträglichkeit auf Ziegen-, Stuten- oder Schafsmilch zurück zugreifen. Sie enthalten ja kein Kuhmilcheiweiß, aber dafür Ziegen-, Stuten- oder Schafsmilcheiweiß, daher ist das Thema relativ schnell wieder vom Tisch. Schade, aber man kann es zumindest beim Arzt testen lassen, ob man auch bei anderen Tieren allergisch reagiert.

Die Diagnose
Viele angeblich erkrankte erstellen die Diagnose ganz für sich allein. Sie lesen im Internet von den Symptomen und schließen daraus schnell, dass sie ganz sicher unter einer Kuhmilcheiweißallergie leiden und schon verändern sie ihre komplette Ernährung, sowie ihr gesamtes Leben, ohne überhaupt eine fachmännische Diagnose von einem Arzt erhalten zu haben. Eindeutige Ergebnisse liefern ausschließlich ein Bluttest, Haut-Test und Anamnese. Oftmals gibt es spezielle Kombinationen, die das Ergebnis sehr sicher machen.

Das Ergebnis
Im Falle einer Erkrankung müssen wir Großteils unser gesamtes Leben umstellen. Die erste Zeit ist oft besonders schwer, da man ungern auf geliebte Lebensmittel verzichtet. Gerade bei der Kuhmilcheiweißallergie sind die meisten Grundnahrungsmittel betroffen, die nun wegfallen müssen. Das gestaltet das Ganze noch schwieriger und man muss sehr diszipliniert sein. Dazu greift man nun auf oftmals ungewohnte Nahrungsmittel zurück, um das Defizit auszugleichen. Die Auswahl ist nun sehr eingeschränkt und speziell für „gern-Esser“ wird das eine harte Zeit werden. Aber es geht um das Wohl des eigenen Lebens und man muss Abstriche machen.

von Team Bodybuilding.de

Kuhmilcheiweißallergie

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