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Biologische Wertigkeit

InhaltsĂŒbersicht
biologische wertigkeit

Wie du mit biologischer Wertigkeit deine Proteinzufuhr optimierst

Wissenswerte ĂŒber die Bedeutung und Auswirkungen der biologischen Wertigkeit auf deine Gesundheit und ErnĂ€hrung erfĂ€hrst du hier. Du erfĂ€hrst, was es bedeutet, wenn ein Lebensmittel eine hohe oder niedrige biologische Wertigkeit hat und welche Rolle dies bei einer ausgewogenen ErnĂ€hrung spielt. Wir werden auch darauf eingehen, wie du deine ErnĂ€hrung optimieren kannst, um von einer höheren biologischen Wertigkeit zu profitieren.

Zusammenfassung: 10 Fakten

Wenn es um das Thema ErnÀhrung geht, wird oft von der biologischen Wertigkeit gesprochen. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Hier sind 10 Fakten, die dir helfen werden, es besser zu verstehen:

  1. Sie gibt an, wie gut unser Körper das Protein aus einer bestimmten Nahrungsquelle nutzen kann.
  2. Die höchste Wertigkeit hat Eiweiß aus tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Eiern.
  3. Pflanzliche Proteine haben eine niedrigere Wertigkeit als tierische Proteine.
  4. Um eine hohe biologische Wertigkeit zu erreichen, sollte man verschiedene pflanzliche Proteinquellen kombinieren, z. B. HĂŒlsenfrĂŒchte mit Getreide.
  5. Milchprodukte haben eine höhere Wertigkeit als pflanzliche Proteine, aber eine niedrigere als Fleisch oder Fisch.
  6. Die biologische Wertigkeit hÀngt auch davon ab, welche AminosÀuren in welchem VerhÀltnis im Protein enthalten sind.
  7. Eine hohe Wertigkeit ist besonders wichtig fĂŒr Menschen, die viel Sport treiben oder Muskeln aufbauen möchten.
  8. Vegetarier und Veganer mĂŒssen darauf achten, genug hochwertiges Protein zu sich zu nehmen, um ihren Bedarf zu decken.
  9. Eine ausgewogene ErnÀhrung mit verschiedenen Proteinquellen kann dazu beitragen, dass der Körper alle notwendigen AminosÀuren erhÀlt.
  10. Die Wertigkeit ist nur ein Aspekt der ProteinqualitĂ€t. Auch die Verdaulichkeit und die Menge an essenziellen AminosĂ€uren sind wichtig fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung.

Was ist die biologische Wertigkeit?

Sie ist ein Begriff aus der ErnÀhrungswissenschaft, der beschreibt, wie gut ein bestimmtes Lebensmittel vom Körper aufgenommen und verwertet wird. Der Wert gibt an, wie viel Protein im Vergleich zur Menge an NÀhrstoffen im Lebensmittel enthalten ist. Je höher die biologische Wertigkeit eines Lebensmittels, desto mehr Protein kann der Körper daraus gewinnen.

Die biologische Wertigkeit hÀngt dabei von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Zusammensetzung der AminosÀuren im Protein. Auch die Verdaulichkeit spielt eine Rolle. Um die biologische Wertigkeit zu messen, wird der Proteingehalt in Gramm pro 100 Gramm des jeweiligen Lebensmittels berechnet und durch die Anzahl der AminosÀuren dividiert. Das Ergebnis dieser Formel ist die biologische Wertigkeit des Lebensmittels. 

GrundsĂ€tzlich liefern tierische Produkte höhere Werte als pflanzliche Produkte – aber auch hier gibt es Unterschiede: Eier sind etwa besser als Fisch oder Fleisch. Tierisches Protein hat in der Regel eine höhere biologische Wertigkeit als pflanzliches Protein, da es ein besseres AminosĂ€ure-Profil aufweist und leichter verdaulich ist.

Allerdings heißt das nicht, dass pflanzliches Protein per se schlechter ist. Mit einer gezielten Kombination verschiedener pflanzlicher Eiweißquellen lĂ€sst sich eine hohe biologische Wertigkeit erreichen. So können etwa HĂŒlsenfrĂŒchte und Getreide gemeinsam verzehrt werden, um eine optimale AminosĂ€ure-Zusammensetzung zu erzielen.

Wie wird die biologische Wertigkeit berechnet?

Es gibt verschiedene Formeln, mit denen man die biologische Wertigkeit berechnen kann. Die meistverwendete Formel ist die PDCAAS-Formel (Protein Digestibility Corrected Amino Acid Score). Sie stellt sicher, dass alle essenziellen AminosĂ€uren in dem Protein vorhanden sind und wird durch einen Vergleich des Proteins mit dem Standardprotein Eiweiß bestimmt.

Eine weitere Möglichkeit ist die BV-Methode (Biological Value), bei welcher der Anteil des im Nahrungsmittel enthaltenen Proteins betrachtet wird, der vom Körper tatsĂ€chlich aufgenommen werden kann. Hierbei wird das Eiweiß aus HĂŒhnereiern als Referenzwert mit einer biologischen Wertigkeit von 100 % betrachtet. Wenn ein Nahrungsmittel eine BV von 80 % hat, bedeutet dies, dass 80 % des Proteins vom Körper aufgenommen und verwertet werden können.

Bedeutung der biologischen Wertigkeit fĂŒr die ErnĂ€hrung

Eine ausgewogene ErnĂ€hrung mit ausreichend hochwertigem Protein ist wichtig fĂŒr den Aufbau und Erhalt von Muskelmasse sowie fĂŒr zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper. Wer sich vegetarisch oder vegan ernĂ€hrt, sollte besonders darauf achten, genĂŒgend proteinreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen und diese gegebenenfalls sinnvoll zu kombinieren.

Proteine und ihre Bedeutung fĂŒr den Körper

Proteine sind essenziell fĂŒr unseren Körper und spielen eine wichtige Rolle in vielen Prozessen. Sie sind besonders wichtig fĂŒr den Aufbau von Muskeln. Aber auch Enzyme, Hormone und Antikörper bestehen aus Proteinen. Proteine gehören mit Fetten zusammen zu den zwei essenziellen MakronĂ€hrstoffen. Ohne sie könnten wir langfristig nicht ĂŒberleben.

Lebensmittel mit hoher biologischer Wertigkeit

Tierische Lebensmittel

biologische wertigkeit - tierische produkte

Besonders tierische Lebensmittel haben eine hohe biologische Wertigkeit. Das liegt daran, dass tierische Proteine dem menschlichen Eiweiß sehr Ă€hnlich sind und somit vom Körper optimal genutzt werden können. Vor allem Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zeichnen sich durch eine hohe biologische Wertigkeit aus.

  1. Eier enthalten alle essenziellen AminosĂ€uren, haben eine biologische Wertigkeit von 100 und gelten als Referenzwert fĂŒr die biologische Wertigkeit von Protein.
  2. HĂŒhnerbrust: Auch hier sind alle essenziellen AminosĂ€uren vorhanden und die biologische Wertigkeit betrĂ€gt 79.
  3. Fisch: Besonders Lachs hat eine hohe biologische Wertigkeit von 97 und ist somit ein wichtiger Proteinlieferant.
  4. Milchprodukte: Quark, Joghurt oder auch KĂ€se haben eine biologische Wertigkeit zwischen 80 und 90.

Pflanzliche Lebensmittel

biologische wertigkeit sojaprodukte

Neben tierischen Lebensmitteln gibt es auch eine Reihe pflanzlicher Lebensmittel, die eine hohe biologische Wertigkeit haben. Einige dieser pflanzlichen Proteinquellen sind nicht nur nahrhaft, sondern auch reich an essenziellen AminosĂ€uren und anderen NĂ€hrstoffen, die fĂŒr unseren Körper unerlĂ€sslich sind, sodass Vegetarier und Veganer ihren Proteinbedarf auch optimal pflanzlich decken können. Wir haben hier eine Liste der besten pflanzlichen Proteinquellen mit hoher biologischer Wertigkeit zusammengestellt:

  1. Sojaprodukte: Sojabohnenprodukte wie Tempeh, Tofu und Edamame haben alle eine relativ hohe biologische Wertigkeit (80–90 %). Sie enthalten auch essenzielle AminosĂ€uren sowie die Vitamine A, B1 und B2.
  2. Linsen sind reich an Protein und Ballaststoffen sowie Vitamin B1, Magnesium und Zink. Auf 100 Gramm gekochte Linsen kommt etwa 9 Gramm Protein mit einer biologischen Wertigkeit von 64 bis 68 %. Sie können in Form von Suppe, Salat oder Curry zubereitet werden.
  3. Erbsen enthalten etwa 8 Gramm Protein pro 100 Gramm gekochter Erbsen mit einer biologischen Wertigkeit von 60 bis 65 %. Sie sind ebenfalls reich an Kalzium, Eisen und Vitamin B1.
  4. ErdnĂŒsse haben eine Ă€hnlich hohe biologische Wertigkeit wie Hanfsamen und enthalten viel Protein, Calcium und FolsĂ€ure. Sie sind reich an ungesĂ€ttigten Fetten sowie Vitamin B6 und Niacin.
  5. Hanfsamen haben einen sehr hohen Anteil an lebenswichtigen AminosÀuren und haben eine biologische Wertigkeit von 80 bis 100 %. Sie sind auch reich an Omega-3-FettsÀuren, Magnesium und Vitamin E.
  6. Quinoa ist ein ausgezeichnetes pflanzliches Protein mit einer biologischen Wertigkeit von 88 %. Es ist auch reich an Magnesium.
  7. Hafer: Haferflocken enthalten etwa 13 Gramm Protein pro 100 Gramm und haben eine biologische Wertigkeit von 54 bis 57 %. Neben Protein ist Hafer reich an Magnesium, Zink und Vitamin B1.

Erhöhung der biologischen Wertigkeit durch die Kombination von Lebensmitteln

Eine Möglichkeit, die biologische Wertigkeit von Lebensmitteln zu erhöhen, ist die Kombination verschiedener Lebensmittel. Idealerweise sollten Lebensmittel mit unterschiedlichen AminosÀure-Profilen miteinander kombiniert werden. Durch die Kombination verschiedener Proteine können sich deren AminosÀuren ergÀnzen und so eine höhere biologische Wertigkeit erreicht werden.

Ein Beispiel hierfĂŒr ist die Kombination von HĂŒlsenfrĂŒchten mit Getreideprodukten. HĂŒlsenfrĂŒchte wie Linsen oder Bohnen haben einen hohen Gehalt an essenziellen AminosĂ€uren, jedoch fehlt ihnen Methionin. Getreideprodukte wie Reis oder Brot hingegen enthalten Methionin, aber weniger essenzielle AminosĂ€uren als HĂŒlsenfrĂŒchte. Durch die Kombination von HĂŒlsenfrĂŒchten mit Getreideprodukten wird das AminosĂ€ure-Profil ergĂ€nzt und somit eine höhere biologische Wertigkeit erreicht. Durch die geschickte Kombination bestimmter Eiweißquellen lassen sich so teilweise biologische Wertigkeiten ĂŒber dem Referenzwert von 100 erreichen.

Hier sind einige Beispiele fĂŒr Kombinationen von Lebensmitteln, welche die biologische Wertigkeit erhöhen:

  1. Bohnen + Reis
  2. Eier + Kartoffeln
  3. Rindfleisch + Kartoffeln
  4. Milch + Weizen
  5. Ei + Kartoffeln

Kritik an der biologischen Wertigkeit

Es gibt Stimmen, welche die biologische Wertigkeit kritisieren. Einige nennen den Ansatz „zu einfach“ und betonen, dass es viele Faktoren gibt, die die QualitĂ€t der Proteine ​​eines Lebensmittels beeinflussen. Einige bemĂ€ngeln auch, dass der Ansatz nicht berĂŒcksichtigt, wie gut ein Nahrungsmittel in einem anderen NĂ€hrstoffmix ist.

Andere Kritiker bemĂ€ngeln das Fehlen fundierter Beweise fĂŒr den Nutzen der biologischen Wertigkeit. Einige Experten sind sich uneins darĂŒber, ob die biologische Wertigkeit ĂŒberhaupt einen bedeutenden Unterschied macht oder nicht. Die Forschung ist hier noch nicht abgeschlossen und es besteht immer noch viel Raum fĂŒr weiteres Studium.

Auch wenn es Kritik an der biologischen Wertigkeit gibt, ist es doch eine interessante Messmethode, um herauszufinden, welche Arten von Proteinen am besten geeignet sind, um unseren Bedarf an essenziellen AminosÀuren zu decken.

Wie wichtig ist nun die biologische Wertigkeit in der Praxis? GrundsÀtzlich gilt: Je höher die biologische Wertigkeit eines Proteins ist, desto besser kann es vom Körper genutzt werden. Allerdings sollte man nicht nur auf diesen Faktor achten, sondern auch auf eine abwechslungsreiche ErnÀhrung setzen.

Auch Proteine mit einer niedrigeren biologischen Wertigkeit können durch die Kombination mit anderen Lebensmitteln oder durch eine höhere Menge ausgeglichen werden. Zum Beispiel kann man HĂŒlsenfrĂŒchte mit Getreide kombinieren oder mehrere proteinreiche Lebensmittel miteinander kombinieren.

Fazit

Wie du jetzt weißt, ist die biologische Wertigkeit ein wichtiger Faktor bei der Deckung des Eiweißbedarfs. Sie gibt an, wie gut unser Körper das in der Nahrung enthaltene Eiweiß verwerten kann. Je höher die biologische Wertigkeit, desto besser kann unser Körper das Eiweiß nutzen und desto weniger mĂŒssen wir davon zu uns nehmen.

Mit einer abwechslungsreichen ErnĂ€hrung sorgst du durch die Kombination der Lebensmittel automatisch fĂŒr eine Erhöhung der biologischen Wertigkeit, sodass auch Vegetarier und Veganer ihren Proteinbedarf leicht decken können.

Aber denke daran: Wenn es um deine ErnĂ€hrung geht, zĂ€hlt nicht nur die Menge an Eiweiß, sondern auch der Gehalt an anderen wichtigen NĂ€hrstoffen, wie Vitaminen und Mineralien, um sich insgesamt gesund zu ernĂ€hren.

FAQ – HĂ€ufig gestellte Fragen

Die biologische Wertigkeit gibt an, wie gut ein Protein vom Körper verwertet werden kann. Sie hÀngt davon ab, wie gut das Protein die essentiellen AminosÀuren enthÀlt, die der Körper nicht selbst produzieren kann.

Die biologische Wertigkeit wird durch den Vergleich der AminosĂ€urezusammensetzung eines Nahrungsproteins mit einer Referenzproteinquelle bestimmt. Das Referenzprotein ist in der Regel das HĂŒhnerei, dem die Wertigkeit von 100 zugeschrieben wird.

Tierische Proteine wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte haben in der Regel eine hohe biologische Wertigkeit. Sie enthalten alle essentiellen AminosÀuren in ausreichender Menge und werden gut vom Körper aufgenommen.

Eine biologische Wertigkeit von 100 bedeutet dabei, dass das Nahrungsmittel alle essenziellen AminosĂ€uren in einem ausgewogenen VerhĂ€ltnis enthĂ€lt und somit vom Körper optimal genutzt werden kann. Ein Beispiel fĂŒr ein solches Lebensmittel ist HĂŒhnereiweiß. Es hat eine biologische Wertigkeit von 100 und wird deshalb oft als Referenzwert fĂŒr andere Lebensmittel herangezogen.

Bei unvollstĂ€ndigen Proteinen handelt es sich um Proteine, die nicht alle essenziellen AminosĂ€uren enthalten. Diese Proteine haben eine niedrigere biologische Wertigkeit, da unser Körper sie nicht so effektiv nutzen kann. Ein Beispiel fĂŒr ein unvollstĂ€ndiges Protein ist das in Getreide enthaltene Gluten – es fehlt die AminosĂ€ure Lysin.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man unbedingt auf unvollstÀndige Proteine verzichten muss. Durch eine abwechslungsreiche ErnÀhrung mit verschiedenen proteinhaltigen Lebensmitteln kann man trotzdem alle essenziellen AminosÀuren aufnehmen und somit eine ausreichende Versorgung sicherstellen.