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Milcheiweiss

Lesedauer: 6 Minuten
Aktualisiert am 22.12.23
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Alles über Milcheiweiß – der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung und Fitness?

In diesem Artikel geht es um die verschiedenen Arten von Milcheiweiß, ihre Wirkungen auf den Körper und um das Thema Milcheiweißallergie und Unverträglichkeiten.

Zusammenfassung: 10 Fakten über Milcheiweiß

  1. Milcheiweiß besteht aus zwei Hauptbestandteilen: Casein und Molkeneiweiß.
  2. Casein macht mit etwa 80 % den Hauptanteil an Protein im Milcheiweiß aus.
  3. Molkenprotein ist schneller verdaulich als Casein.
  4. Casein ist langsam verdaulich und kann den Körper über einen längeren Zeitraum mit Aminosäuren versorgen.
  5. Milch ist eine wichtige Quelle für hochwertiges Protein, das für den Muskelaufbau und -erhalt wichtig ist.
  6. Neben dem klassischen Glas Kuhmilch, gibt es verschiedene Arten von Milcheiweißprodukten wie Whey Protein, Casein oder auch Milchpulver.
  7. Es kann als Ergänzungsmittel in Form von Pulver, Shakes oder Riegeln verwendet werden, um den Proteinbedarf zu decken und den Muskelaufbau zu unterstützen.
  8. Allergien gegen Milcheiweiß kommen vergleichsweise selten vor, sind aber möglich.
  9. Der gesundheitliche Nutzen von Milchprodukten ist bei einigen Experten umstritten.
  10. Es gibt einige pflanzliche Alternativen, wie Sojaprotein oder Erbsenprotein, die ebenfalls ein komplettes Aminosäurenprofil aufweisen.

Was ist Milcheiweiß?

Die Herstellung von Milcheiweiß beginnt mit der Rohmilch. Diese wird zunächst pasteurisiert, um Keime abzutöten und die Haltbarkeit zu verlängern. Anschließend wird die Milch durch eine Zentrifuge geleitet, um das Fett zu trennen. Das übrig gebliebene Magermilchpulver enthält bereits einen hohen Anteil an Milchprotein.

Um den Proteingehalt weiter zu erhöhen, wird das Magermilchpulver in Wasser gelöst und durch Ultrafiltration geleitet. Das Ergebnis ist ein konzentriertes Milcheiweißisolat.

Das aus der Milch gewonnene Eiweiß (Protein) besteht aus den beiden Hauptkomponenten Casein und Molkeneiweiß.

Casein

Casein (Kasein) macht ca. 80 % des Milcheiweißes aus und ist somit sein wichtigster Bestandteil. Es hat eine hohe biologische Wertigkeit und enthält alle essenziellen Aminosäuren.

Casein wird oft als langsam verdauliches Protein bezeichnet, da es im Magen gerinnt und dadurch langsamer verdaut wird als andere Proteine. Dies führt dazu, dass Kasein über einen längeren Zeitraum hinweg Aminosäuren an den Körper abgibt.

Molkenprotein

Molkenprotein – auch Molkeneiweiß oder Whey genannt – macht etwa 20 % des Milcheiweißes aus und wird normalerweise bei der Herstellung von Käse durch den Prozess der Casein-Trennung gewonnen, bei dem das Molkenprotein von anderen Eiweißstoffen getrennt wird.

Bedeutung von Milcheiweiß in der Ernährung

Milch enthält alle essentiellen Aminosäuren, die unser Körper zum Aufbau und Erhalt der Muskulatur benötigt. Außerdem hat sie eine hohe biologische Wertigkeit, das heißt, sie wird vom Körper besonders gut aufgenommen und verarbeitet. Milchprodukte sind daher ein wichtiger Eiweißlieferant.

Milcheiweiß im Sport

Milch und Milchprodukte sind eine verbreitete und beliebte Proteinquelle im Fitnessbereich. Während Milcheiweißpulver als Proteinquelle für Sportler eher nicht üblich ist, haben sich hier Produkte aus den beiden Milcheiweißkomponenten Molkeneiweiß (Whey) und Casein durchgesetzt. Whey wird dabei im Bodybuilding und Kraftsport wegen seiner guten Bekömmlichkeit und schnellen Verfügbarkeit gerne vor und vor allem direkt nach dem Training genutzt, während Casein-Shakes, oder Lebensmittel mit hohem Caseingehalt, besonders beliebt als letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen sind. Die langsamere Verdauung des Kasein-Proteins soll hierbei eine längere Proteinversorgung auch während der Nacht gewährleisten, um die Regeneration der Muskeln zu fördern und das Muskelwachstum (Muskelproteinsynthese) anzuregen.

Lebensmittel mit viel Milcheiweiß

Wir haben hier eine Liste von Lebensmitteln mit den Top-Milcheiweißlieferanten für dich zusammengestellt:

  1. Milch ist eine naheliegende Quelle für Milcheiweiß.
  2. Käse ist außerdem eine gute Quelle für Calcium.
  3. Joghurt enthält viele Mikronährstoffe.
  4. Molke ist sehr fettarm und reich an Eiweiß.
  5. Magerquark ist eine hervorragende Quelle für Protein und Kalzium und ein Klassiker im Bodybuilding.
  6. Hüttenkäse enthält wenig Fett und viel Milchprotein.

Bodybuilder und alle anderen, die einen hohen Eiweißbedarf haben, können bei den genannten Lebensmitteln auf fettarme Varianten zurückgreifen, um gegebenenfalls innerhalb ihres Kalorienbudgets zu bleiben.

Nachteile und Risiken

Milchprodukte haben oftmals einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Diese können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und sollten daher in Maßen genossen werden.

Zudem gibt es Bedenken bezüglich des Einsatzes von Hormonen und Antibiotika in der Milchwirtschaft, die dann auch in der Milch enthalten sein können.

Neben den möglichen gesundheitlichen Nachteilen von Milchprodukten, sollte nicht vergessen werden, dass viele Menschen auch ethische Bedenken gegen die (Massen)Tierhaltung und ihre negativen Auswirkungen auf die Tiere, unsere Umwelt und das Klima haben.

Milchprodukte sind ebenfalls häufige Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten, auf die wir weiter unten gesondert eingehen.

Milcheiweißallergie

Eine Milcheiweißallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf das in Milchprodukten enthaltene Eiweiß. Betroffene können schon bei geringen Mengen von Milch oder milchhaltigen Produkten mit allergischen Symptomen reagieren. Diese können von Hautausschlag und Juckreiz bis zu Magen- und Darmbeschwerden, Atemnot und Kreislaufproblemen reichen.

Die Diagnose einer Milcheiweißallergie erfolgt meist durch einen Allergietest beim Arzt. Wenn die Allergie bestätigt wird, ist es wichtig, alle Produkte, die Milcheiweiß enthalten, zu meiden. Hierbei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass nicht nur Lebensmittel wie Milch, Käse oder Joghurt betroffen sind, sondern auch viele verarbeitete Lebensmittel wie Fertigprodukte oder Backwaren.

Insgesamt kann eine Milcheiweißallergie für Betroffene eine große Herausforderung im Alltag darstellen. Doch mit den richtigen Informationen und einer passenden Produktauswahl ist es möglich, auch ohne Milchprodukte eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.

Laktoseintoleranz

Du hast sicher schon mal von Laktoseintoleranz gehört. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Unverträglichkeit gegenüber dem Milchzucker Laktose.

Diese Unverträglichkeit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und äußert sich vorwiegend durch Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die Symptome treten auf, wenn der Körper keine oder nicht genug Lactase bildet und somit nicht in der Lage ist, den Milchzucker richtig zu verdauen.

Laktoseintoleranz ist keine Seltenheit – tatsächlich sind viele Menschen davon betroffen. Besonders häufig tritt sie bei Menschen asiatischer oder afrikanischer Herkunft auf. Aber auch in Europa leiden viele Menschen unter dieser Unverträglichkeit.

Wenn du selbst betroffen bist, musst du jedoch nicht komplett auf Milchprodukte verzichten. Es gibt mittlerweile viele Alternativen, wie laktosefreie Milch oder pflanzliche Milchersatzprodukte.

Es lohnt sich also, sich mit dem Thema Laktoseintoleranz auseinanderzusetzen und herauszufinden, welche Lebensmittel für dich verträglich sind und welche nicht. So kannst du auch weiterhin eine ausgewogene Ernährung genießen, ohne auf alles verzichten zu müssen, was dir schmeckt.

Kaseinunverträglichkeit

Wenn du schon einmal von Laktoseintoleranz gehört hast, dann kennst du vielleicht auch Kaseinunverträglichkeit. Kasein ist ein Protein, das in Milchprodukten enthalten ist und für viele Menschen eine wichtige Proteinquelle darstellt. Allerdings kann es auch zu Unverträglichkeiten kommen, wenn der Körper das Kasein nicht richtig verdauen kann.

Die Symptome einer Kaseinunverträglichkeit können ähnlich wie bei Laktoseintoleranz sein: Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind häufige Beschwerden. Auch Kopfschmerzen oder Hautausschläge können auftreten.

Wenn du vermutest, dass du unter einer Kaseinunverträglichkeit leidest, solltest du einen Arzt aufsuchen und dich testen lassen. In vielen Fällen reicht es aus, caseinfreie oder caseinarme Produkte zu konsumieren oder auf pflanzliche Proteinquellen umzusteigen.

Es gibt jedoch auch Menschen, die eine schwere Form der Kaseinunverträglichkeit haben und komplett auf Milchprodukte verzichten müssen. In diesem Fall solltest du unbedingt mit einem Ernährungsberater sprechen, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Nährstoffe erhältst.

Wenn du unter Bauchschmerzen oder anderen Beschwerden leidest und vermutest, dass eine Kaseinunverträglichkeit dahintersteckt, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es gibt viele Alternativen zu Milchprodukten und eine ausgewogene Ernährung ist auch ohne Kasein möglich.

Alternativen zu Milcheiweiß

Wenn du nach einer pflanzlichen Milcheiweißalternative suchst, hast du Glück. Es gibt mittlerweile viele leckere, nährstoffreiche und milchfreie Lebensmittel, die eine ähnlich hohe biologische Wertigkeit, wie Milchprodukte aufweisen. Hier ist eine Liste der besten Alternativen:

  1. Pflanzliche Milchalternativen: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an pflanzlichen Milchalternativen. Sojamilch und Erbsenmilch enthalten ähnlich viel hochwertiges Eiweiß wie Kuhmilch.
  2. Pflanzliche Joghurtalternativen: So wie bei der Milch gibt es mittlerweile auch Joghurt und Skyr auf Soja- und Erbsenproteinbasis mit reichlich Eiweiß und guten Nährwerten.
  3. Sojaprotein: Sojaprotein ist eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein und enthält alle neun essenziellen Aminosäuren. Es hat auch einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, einschließlich Kalzium und Eisen.
  4. Erbsenprotein: Erbsenprotein ist reich an hochwertigem Protein und enthält alle essenziellen Aminosäuren. Es ist auch reich an Vitaminen B6 und B12 sowie Magnesium und Kalium.
  5. Hanfprotein: Hanfprotein ist reich an Eiweiß, Ballaststoffen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren – ideal für diejenigen, die sich vegan ernähren oder nicht genug Proteine aus tierischen Quellen erhalten möchten. Es ist auch reich an Vitamin E und Magnesium.
  6. Reisprotein: Reisprotein ist hypoallergen und wird oft von Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt gut vertragen.
  7. Nüsse: Nüsse sind eine gute Quelle für hochwertiges pflanzliches Protein, das mit verschiedenen Nährstoffen kombiniert wird, darunter Ballaststoffe, Vitamine (B-Vitamine) und Mineralien (Calcium). Sie sind auch reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Omega 3. Ideal nicht nur für Vegetarier oder Veganer.
  8. Tofu: Tofu ist ein vielseitiger Klassiker mit exzellenten Nährwerten.
  9. Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Süßlupine sind wahre Powerfoods und sollten in keiner abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung fehlen.

Fazit

Milcheiweiß ist ein Bestandteil unserer Ernährung und kann auf verschiedene Weise konsumiert werden. Ob als Proteinshake nach dem Training oder als Teil einer ausgewogenen Mahlzeit – es liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe und trägt zur Regeneration und dem Aufbau von Muskeln bei. Milchprodukte bergen aber auch einige negative gesundheitliche Aspekte in sich. Menschen mit einer Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie müssen grundsätzlich vorsichtig mit Kuhmilch sein und gegebenenfalls auf alternative Proteinquellen zurückgreifen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

FAQ

Häufig gestellte Fragen

Eiweiß ist ein Oberbegriff für verschiedene Proteine, die in vielen Lebensmitteln vorkommen. Milcheiweiß ist also eine spezielle Art von Eiweiß, die in Milchprodukten enthalten ist. Es besteht aus verschiedenen Proteinarten wie Casein und Molkenprotein.
Nein. Laktose ist ein Zucker, der in Milchprodukten vorkommt und von manchen Menschen nicht vertragen wird, während es sich bei Milcheiweiß um die in Milch enthaltenen, oder aus Milch gewonnenen Proteine handelt.
Eine Laktoseintoleranz liegt vor, wenn der Körper nicht genug Lactase produziert, um den in Kuhmilch enthaltenen Milchzucker abzubauen. Eine Allergie liegt vor, wenn das Immunsystem auf einen bestimmten Stoff reagiert und Antikörper produziert, die dann eine allergische Reaktion auslösen können. Bei einer Laktoseintoleranz spielt das Immunsystem jedoch keine Rolle.
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