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Athletenbericht von der Deutschen Strongman

Lesedauer: 3 Minuten
Aktualisiert am 13.03.23
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Inhaltsübersicht
Bildquelle: Timo Rüdiger

Die deutsche Teammeisterschaft ist praktisch der offizielle Saisonabschluß, also der letzte schwere Wettkampf jeden Jahres. Die Platzierungen sind sehr schwer vorab einzuschätzen, da im 2er-Team auch das Risiko doppelt so hoch ist, mal einen Tag zu erwischen, an dem die körperlichen Höchstleistungen einfach nicht abrufbar sind. Mein Teampartner, Enrico Schütze, und ich hatten an diesem Tag keine Probleme damit, die geforderte Leistung voll abzurufen und so konnten wir von Beginn an ein Wort um die Führung mitreden.

1. Disziplin – Überkopf-Medley:

Gleich die erste Disziplin stellte eine herbe konditionelle Herausforderung aus Ganzkörperbelastung und vielen Wiederholungen dar. Vier Übungsabschnitte, die unter Aufgabenteilung absolviert werden mußten. Jeweils 5 volle Wh vom Boden mit einem 65 Kg-Bierfaß, einer 65 Kg-Dumbbell (Kurzhantel mit 60mm-Griffdurchmesser) und einem 110 KG-Log (Stahl-“Baumstamm“) gefolgt von 3 Wh mit der Achse (Langhantel mit ebenfalls 60mm Griffdurchmesser) müssen mit gestreckten Armen über dem Kopf ausgestemmt werden. Nachdem Enrico das Faß bewältigte nahm ich mich der Dumbbell an und konnte zügig die geforderten 5 Wh durchziehen, um das Zepter für die 5 Wh am Log wieder an meinen Teampartner abzugen. Schon ein wenig am Pusten mußte ich leider eine kleine konditionelle Schwäche bei mir feststellen, als es nun mein Part war, die letzten 3 Wh mit der Achse zu vollenden.Aber Platz 2 in dieser Disziplin entsprach voll und ganz unseren Erwartungen und unter heftigem Ringen nach Sauerstoff war nun auch mein Kreislauf im Wettkampfgeschehen angekommen. 🙂

2. Disziplin – Wheelflip (8+8 x Reifenwenden mit 320 Kg-Reifen)

Dieser Herausforderung sah ich relativ locker entgegen, da ich den Wheelflip schon im Einzelfinale recht souverän für mich entscheiden konnte und so auch meinen Teil zum Sieg dieser Disziplin im Team beigesteuert habe, wobei es uns als einzigem Team gelang, die kompletten 16 Flips im 90 Sec.-Zeitlimit zu absolvieren.

3. Disziplin – Vikingpress (Schulterpresse mit 130 Kg Gewicht auf Wh) 120 Sec

Die Vikingpress gehört mit zu meinen Lieblingsübungen, da man bei ihr seine volle Schulterkraft ohne große technische Herausforderung einsetzen kann. Im Team wechselt man hier nach eigenem Ermessen und nach Ablauf der Zeit werden alle Wh addiert. Dieses Mal konnte ich für mich gute 19 Wh zum Gesamtergebnis von 36 Wh und widerum Platz 2 in dieser Disziplin beisteuern.

4.Disziplin – Yoke Race 320 Kg, 2x 24 m

Das Yoke Race ist bislang immer eine, wenn nicht sogar DIE, große Haß-Disziplin gewesen, bei der ich nie mit guten Leistungen glänzen konnte. Und so war ich auch dieses Mal mit sehr geteilten Gedanken am Start. Nachdem mein Teampartner also seine 24 m hinter sich gebracht hatte, mußte ich nun ordentlich nachlegen, um unsere gute Ausgangsposition in der Gesamtwertung nicht zu gefährden. Leider haben unsere Bemühungen hier “nur“ für einen dennoch guten 4. Platz mit 0,8 Sek. Abstand zum 3. Platz ausgereicht, was sich später noch als fatales Pech herausstellen sollte.

5. Disziplin – Koffertragen + Kugel in 90 Sec.

In der abschließenden Disziplin galt es, zwei 130 Kg schwere Stahl-Koffer möglichst schnell 24m zu tragen und so dem Teampartner ein großes Zeitfenster zu ermöglichen, um die 150 Kg-Steinkugel so oft wie möglich über ein 1,20m hohes Gestell zu legen. Da ich die Steinkugel als MEINE Disziplin betrachte, ging ich davon aus, dass wenn mein Teampartner die Koffer in einer ordentlichen Zeit bewältigt, dem Sieg in dieser Disziplin nichts im Wege stehen kann. Und tatsächlich – die 8 Wh mit der Kugel, die mir in der verbliebenen Zeit möglich waren, bescherten uns den verdienten Platz 1 in dieser Disziplin.

Im Gesamtergebnis mussten wir uns allerdings im Rennen um den Sieg um einen einzigen Punkt geschlagen geben….wobei mir der ärgerliche, sehr knappe Punktverlust mit 0,8 Sekunden beim Yoke Race besonders ins Gemüt sticht!!! 🙂

von Timo Rüdiger

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