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Ketogene Diät : die Theorie

Lesedauer: 13 Minuten
Aktualisiert am 27.03.23
Die Ketogene Diät ist eine Diätform, bei der auf Kohlehydrate in der Ernährung ganz oder teilweise verzichtet wird. Dafür werden hauptsächlich Proteine und Fette gegessen. Dadurch wird erreicht, dass der Körper nicht wie sonst die Kohlehydrate als primäre Energieträger verwendet, sondern seine Energie aus dem Depotfett beziehen muss.
Weitere Bezeichnungen für die Ketogene Diät sind „Anabole Diät“, „Low Carb Diet“, oder auch „Atkins Diät“, benannt nach dem Erfinder dieser Diätvariante. Weitere Namen, die man im Zuge dieser Diät kennt sind der eben erwähnte Dr. Atkins, Dr. Sears, Dr. Eades, Dr. DiPasquale und andere.
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Inhaltsübersicht

Die Ketogene Diät ist eine Diätform, bei der auf Kohlehydrate in der Ernährung ganz oder teilweise verzichtet wird. Dafür werden hauptsächlich Proteine und Fette gegessen. Dadurch wird erreicht, dass der Körper nicht wie sonst die Kohlehydrate als primäre Energieträger verwendet, sondern seine Energie aus dem Depotfett beziehen muss.
Weitere Bezeichnungen für die Ketogene Diät sind „Anabole Diät“, „Low Carb Diet“, oder auch „Atkins Diät“, benannt nach dem Erfinder dieser Diätvariante. Weitere Namen, die man im Zuge dieser Diät kennt sind der eben erwähnte Dr. Atkins, Dr. Sears, Dr. Eades, Dr. DiPasquale und andere.
Andere Diätformen leiten sich teilweise auch aus dieser Ernährungsform ab. Darunter zum Beispiel die „Low Carb“ Ernährung, wobei der Kohlehydratanteil nur beschränkt wird.
Der Name „Ketogen“ stammt daher, dass der Körper bei Verzicht auf Kohlehydrate aus Fettsäuren Ketonkörper bildet, die dem Körper sozusagen als Ersatzkohlehydrate dienen.
Der Stoffwechselvorgang, bei dem Ketonkörper gebildet werden, wenn man länger auf Kohlehydrate verzichtet und bei dem Fette die Hauptenergielieferanten für den Körper sind, wird als „Ketose“ bezeichnet.

Stellt man sich eine normale Diät vor, so ist diese eigentlich immer möglichst fettarm und zwangsweise auch kohlehydratreich. Also ganz im Gegensatz zu der Ketogenen Diät.
Wie es sich durch Versuche, Erfahrungswerte und zahlreiche Studien gezeigt hat, ist die fettreduzierte Diät nur von schleppendem Erfolg. Nur die wenigsten haben damit Fotschritte erzielen können und fast alle bekommen danach mehr Körperfett als vor der Diät.
Das beste Beispiel für das Versagen der fettreduzierten Diät sind die USA. Fast ein halbes Jahrhundert lang galten dort die Empfehlungen, dass man sich möglichst fettarm und kohlehydratreich ernähren sollte, um gesund und schlank zu bleiben oder zu werden. Die Industrie sprang auf diese einfache Ideologie auf und stellte nur noch fettarme Produkte her. Es ging sogar soweit, dass irgendwelche chemischen Mittel als Fettersatz genommen wurden, nur um das Nahrungsfett komplett aus den Haushalten und Bratpfannen zu verbannen (natürlich ist dies ein extremes Beispiel).
Das Ergebnis war eine allgemeine Zunahme des Körperfetts der Bevölkerung. Die Menschen wurden immer dicker und kränker, statt dünner und gesünder. Ihre Cholesterinwerte wurden auch immer schlechter, obwohl kaum noch Cholesterin und Fette aufgenommen wurden.
Die fettreduzierte Diät konnte es also nicht sein, die Theorie war einfach zu simpel, als dass sie stimmen könnte.

Die Gründe, die gegen eine fettarme Ernährung sprechen, sind folgende:
Der Körper braucht Fette um zu überleben. Nahrungsfette sind essentiell. Zellwände bestehen aus Lipiden, die Organe benötigen Fette zum richtigen Arbeiten und so gut wie alle Systeme sind darauf angewiesen. Fehlt es an Fett, befindet sich der Körper in einer Notlage. Daher baut er überall ab, was nicht zum Überleben des Organismus notwendig ist. Zudem hortet er jedes bisschen Nahrungsfett, welches er zugeführt bekommt.
Das Ergebnis ist Muskelabbau, allgemeines Unwohlsein und Körperfettzunahme. Die ersten Anzeichen für das Fehlen von Nahrungsfett in der Ernährung ist eine spröde Haut.
Eine dauerhaft fettreduzierte Ernährung hat schwere körperliche Folgen, die nicht immer reversibel sind. Wirklich Körperfett auf diese Weise abnehmen funktioniert vielleicht nur die erste Woche, danach geht es rapide bergab!
Es sollte auch gesagt werden, dass eine Reduzierung der Nahrungsfette als Diätform auch funktioniert. Solange man es nicht übertreibt und eine gesunde Menge Fett zu sich nimmt, kann man auch so Körperfett abnehmen, aber nicht dauerhaft.

Einer der ersten, der die Fehler der bisherigen Diäten erkannte und sich gegen die gängige Meinung stellte, war Dr. Atkins. Atkins war einer der Vorreiter der ketogenen Diätformen und machte die kohlehydratreduzierte Diät in den USA und auch weiter über die Landesgrenzen hinaus populär.
Das Fantastische: „The Low Carb Nutrition“ (Wenig Kohlehydrate Ernährung) funktionierte!
Auch wenn die Menschen dauerhaft viel Fett aßen, sie wurden dünner und gesünder, was dem Weglassen der Kohlehydrate zuzuschreiben ist.

Es haben sich zahlreiche Studien mit der Ketogenen Diät im Vergleich zur fettarmen Diät befasst. Hier ein Beispiel:
Es wurden zwei Versuchsgruppen gebildet. Der einen Gruppe wurde eine fettarme, der anderen eine kohlehydratarme Ernährung auferlegt. Die Kalorienanzahl wurde bei beiden Gruppen gleich hoch gehalten.
Nach den ersten Wochen war der Körperfettanteil bei beiden Gruppen gesunken. Die Gruppe mit der fettarmen Ernährung leidete aber an Unlust und Stress in der Diät.
Nach weiteren Wochen stand das Ergebnis fest: Der Körperfettanteil der fettarmen Gruppe lag nun höher, als beim Anfang der Diät. Mit anderen Worten, sie hatten zu- statt abgenommen. Die kohlehydratarme Gruppe dagegen hat ihren Körperfettanteil rapide senken können und das dauerhaft.

Es gab noch viele weitere Studien zu dem Thema – der Sieger war zur anfänglichen Verblüffung der Studienleiter eigentlich immer die kohlehydratarme, fett- und proteinreiche Ernährung.

Aus anthropologischer Sicht:

Der Mensch ist genetisch gesehen, der Selbe, wie vor über 10000 Jahren. Zugegeben, es gab einige Veränderungen. Die Menschen werden immer größer und intelligenter, was aber auch vorwiegend soziologische Ursachen hat. Aber das grundlegende Prinzip des Stoffwechsels, also der Energiegewinnung, hat sich nicht geändert. Es ist eigentlich bei allen Säugetieren gleich.
Weil der Mensch noch so ist, wie damals, ist auch der Körper, Stoffwechsel etc. auf die damalige Zeit und Ernährung eingestellt.
Die damalige Ernährung, vor der Zeit des Ackerbaus und der dadurch leichter zugänglichen Kohlehydrate, war besonders fleischbetont. Der Mensch ist zwar ein Allesfresser und er kann sich wunderbar an seine Umgebung und anderen Nahrungsmitteln anpassen, doch kann er nicht darauf verzichten, woraus er besteht.
Grob gesagt kommt ein Weglassen der Nahrungsfette einem Weglassen von Trinkwasser gleich.
Der damalige Mensch jagte Tiere und sammelte Beeren, Wurzeln und Nüsse. Wo hätte er ein Brot oder Ähnliches her bekommen sollen? Er aß also besonders viel tierisches Fett und Protein. Kohlehydrate waren Mangelware. Wenn der Mensch Glück hatte, fand er genügend Beeren oder konnte sich einen Bienenstock ergattern. Der Vorteil der Kohlehydrate ist ihre schnelle Aufnahme ins Blut wodurch eine schnellere Energieversorgung gewährleistet ist. Dies war damals wichtig, da der Mensch nicht nur Jäger war, sondern auch selber gejagt wurde. Wer also irgendetwas kohlehydrathaltiges kriegen konnte, konnte sich glücklich schätzen. Aus diesem Grunde, weil Kohlehydrate rare Ware war, sind auch heute noch die Kohlehydrate so beliebt und lecker. Nicht umsonst schlägt das Herz einer Frau schneller beim Anblick eines süßen Nachtisches, als beim Anblick eines männlichen Supermodels (kein Witz!).

Die ursprüngliche Ernährung, auf die der Mensch, wie gesagt, heute noch grundsätzlich eingestellt ist, war ketogen oder besser gesagt teils ketogen. Der Mensch hatte damals vielleicht 70 – 100g Kohlehydrate am Tag, was einer Low-Carb-Ernährung gleich kommt. Das bedeutet, die Hauptenergiequelle waren die Fette und nicht wie heute in der modernen Gesellschaft die Kohlehydrate.
Sich wie ursprünglich gedacht zu ernähren ist daher kein Fehler oder auch nicht gefährlich, wie manche denken mögen. Der Mensch ist immer noch darauf ausgerichtet, genauso, wie alle Säugetiere.

Ernährung der modernen Gesellschaft:

Vor ungefähr 10000 Jahren begann ein Umschwung. Der Mensch entdeckte den Ackerbau und konnte nun selbst für sein Essen sorgen. Es war plötzlich viel einfacher an sein Essen zu kommen und es schmeckte auch besser. Durch den Ackerbau waren Kohlehydrate nun leichter in Massen zugänglich.
Ab dieser Zeit lassen sich auch die ersten Fälle von den so genannten Gesellschaftskrankheiten dokumentieren. Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte traten die für uns heute alltäglichen Krankheiten auf, wie Karies, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Störungen, schlechte Cholesterinwerte, Fresssucht, Migräne, chronische Depression, Diabetes, chronische Müdigkeit und zahlreiche mehr.
Diese „Krankheiten“ sind alle samt auf erhöhten Kohlehydratkonsum und damit verbundenen Fettkonsum zurückzuführen. Hätte es diese Krankheitsbilder schon vorher gegeben, wäre die Spezies Mensch wahrscheinlich ausgestorben. Es ist auch ein Unding zu glauben, dass diese Störungen genetisch vorprogrammiert sind. Es spricht gegen die Evolution, einen Organismus leiden zu lassen. Überleben hat höchste Priorität!
An einem einfachen Beispiel kann die Richtigkeit dieser Aussage festgemacht werden: Hätten unsere Vorfahren bereits mit Karies zu kämpfen gehabt, in der Form, wie wir es heute tun, hätten sie nach ein paar Jahren nichts mehr essen können und sich mit unleidigen Zahnschmerzen gequält. Zahnpflege gab es damals nicht. Der Mensch wäre somit ausgestorben.

Die normale Ernährung der heutigen Gesellschaft ist zu kohlehydratlastig. Das Schlimme sind aber nicht die Kohlehydrate alleine, sondern der Zucker (hochglykämisches Kohlehydrat). Der Zucker aus dem Supermarkt ist raffiniert und hat mit einem natürlichen Kohlehydrat nichts mehr gemein. Zucker ist auch hauptverantwortlich für die aufgezählten Gesellschaftskrankheiten. Jeder Ernährungsexperte (auch die Selbsternannten und jene, die nicht die ketogene Ernährung unterstützen) weiß um die schlechte Wirkung von Zucker und niemand gibt eine zuckerhaltige Ernährung als „gesund“ weiter. Soviel ist klar.
Leider ist es aber noch so, dass eine Ernährung, die sehr Reichhaltig mit Kohlehydraten ist, immer noch propagiert wird. In den USA geht der Trend (zum Glück) in Richtung „Low Carb“, also der kohlehydratarmen Ernährung und dieser Trend schwappt auch langsam nach Europa rüber.

Heutige Beispiele einer ketogenen Ernährung:

Heutzutage gibt es immer noch vereinzelt Menschen, die (durch ihre Umwelt beeinflusst) ketogen, also frei von Kohlehydraten oder der übermäßigen Kohlehydratlast leben.
Das beste Beispiel dafür sind die Inuits (Eskimos). Sie leben im hohen Norden, wo man nichts anpflanzen kann. Kein Ackerbau ist dort möglich. Stattdessen leben sie von der Fischerei und der Jagd. Ihre Ernährung basiert auf Fleisch, Fisch und Fetten. Sie leben also pur ketogen.
Für manche Ernährungsexperten wohl der Horror und man befürchtet bei diesen Menschen erst recht Krankheiten, wie Herz-Kreislaufstörungen, schlechtes Cholesterin und Übergewicht.
Alles falsch! Diesen Menschen geht es wunderbar, sie leben weitestgehend verschont von den Gesellschaftskrankheiten. Ihre Cholesterinwerte könnten nicht besser sein, keine Herz-Kreislauf-Probleme und kein Übergewicht.
Kommen andere Menschen zu den Inuits und ernähren sich genauso, geht es ihnen auch sehr bald so gut, wie den Eskimos. Kommen Inuits in die „normale“ Gesellschaft, mit der „normalen“ Ernährung, leiden sie auch sehr bald an den Schwächen der Ernährung.
Der interessanteste Aspekt ist allerdings auch, dass die Eskimos kein Obst und Gemüse essen, wenn dann nur sehr wenig und selten. Trotzdem haben sich diese Menschen eine vorbildliche Gesundheit bewahrt, obwohl dies den Ernährungsempfehlungen aufs Tiefste widerspricht. (Das soll nicht heißen, dass man auf Obst und Gemüse verzichten sollte. Besser ist es immer noch mit, statt ohne!)
Ein weiteres Beispiel sind einige afrikanische Stämme, die keinen Ackerbau betreiben. Manche Wissenschaftler wundern sich, weshalb diese Menschen völlig frei von den Beschwerden der Zivilisation leben können.

Wer eine fettreiche Ernährung verantwortlich für die Ernährungsprobleme der heutigen Gesellschaft macht, vergisst den unnatürlichen Überschuss an Kohlehydraten, die zum größten Teil künstlich sind (Zucker). Der Mensch hat eine so kohlehydratlastige Ernährung niemals in seiner Geschichte für so einen langen Zeitraum (sein ganzes Leben) gehabt, kein Wunder, dass man Probleme bekommt.

Biochemische Vorgänge bei der Ketose:

Zunächst ist das hormonelle Zusammenspiel zu erklären.
Die Wichtigsten Hormone bei der Ketose sind Insulin und Glucagon. Beide sind Gegenspieler und können jeweils nur einzeln auftreten und wirken. Es sind beide Bauchspeicheldrüsenhormone.
Insulin ist das Speicherhormon des Körpers und dadurch auch sehr anabol. Wird Insulin ausgeschüttet, veranlasst es die Zelle Nährstoffe aus dem Blutstrom aufzunehmen.
Wie für fast alle Hormone, ist der Blutzucker der wichtigste Faktor. Insulin wird ausgeschüttet, wenn der Blutzucker steigt. Durch das Insulin wird er wieder nach unten reguliert.
Das Kohlehydrat des Körpers ist das Glycogen. Es ist ein Zweifachzucker, der erst aus den zugeführten Kohlehydraten gebildet werden muss, damit der Körper es verwenden kann. Gespeichert wird es in der Leber und in den Muskeln. Durch Glycogen steigt der Blutzucker. Wenn keine Kohlehydrate mehr aufgenommen werden, sinkt daher auch der Blutzucker.
Glucagon hat als Gegenspieler die Aufgabe, den Blutzucker wieder zu erhöhen, wenn er unter einen kritischen Wert fällt. In der Ketose ist Glucagon das aktivere Hormon. Es aktiviert bestimmte Enzyme, die die Lipolyse (Fettverbrennung) in der Zelle veranlassen. So entstehen Fettsäuren, aus denen Ketonkörper gebildet werden, die dem Körper statt des Glycogens zur Verfügen stehen. Mit anderen Worten: Der Körper macht sich seine Kohlehydrate selbst!

Auch wenn Glucagon das Gegenhormon des anabolen Insulins ist, hat es keine katabolen Eigenschaften. Es hat vielmehr eine Schutzfunktion und greift die Fettzellen und nicht die Muskelzellen an.

Das Nahrungsfett hat 9 kcal pro Gramm, Ketonkörper dagegen 7 kcal pro Gramm. Dies ist für die Diät nur von Vorteil, da zwar ein gewisser Anteil an Fettkalorien konsumiert wird, davon aber nur Sieben Neuntel tatsächlich verbraucht werden. Oder anders:
Ein Kilo Körperfett mit 9000 kcal wird schon durch den Verbrauch von 7000 kcal abgebaut.
Sind Ketonkörper einmal gebildet, können sie auch nicht mehr zurück umgewandelt werden, sie müssen verbraucht werden.

Kritische Punkte der Ketose:

» Ketonkörper sind sauer
Ketonkörper haben einen niedrigen pH-Wert und sind daher „sauer“. Allerdings ist dies kein Problem. Die Menge an Ketonkörpern im Blut während der Ketose, ist ungefähr gleich der einer Schwangeren Frau. Schwangere produzieren ähnlich viele Ketonkörper und haben daher auch ein saures Milieu im Körper, was aber weder der Mutter noch dem Kind schadet.
Zudem hat der Körper eine Regulationsfunktion. Steigt der Gehalt an Ketonkörpern im Blut, wird Insulin ausgeschüttet, was die Ketonkörperbildung stoppt. Dies ist auch ganz einfach zu erklären, da Ketonkörper den Blutzuckerspiegel erhöhen und dadurch automatisch Insulin steigt und Glucagon sinkt. Dieser Kritikpunkt ist daher für gesunde Menschen nicht von Belang.

» Glycogen bindet Wasser
Der Speicherort für Glycogen, den Kohlehydraten des Körpers, ist die Muskulatur und die Leber. Neigen sich die Reserven dem Ende, geht auch Wasser verloren.
Ein Gramm an Glycogen bindet ca. 2,5g Wasser an sich. Daher ist der erste Gewichtsverlust am Anfang der Diät, der meist einige Kilo darstellt, auch das körpereigene Wasser und nicht das Depotfett. Die Muskulatur verliert auch einen Teil an Wasser, wodurch ihr Volumen auch etwas abnimmt.
Durch die Wasserabnahme kommt der Körper allerdings nicht in Gefahr. Das verlorene Wasser ist nur ein Bruchteil der Gesamtmenge an Wasser im Körper. Durch ausreichendes Trinken, ist dies kein Problem. Auch sportliche Höchstleistungen sind so möglich.
Der Muskel verliert an Volumen, welches aber sehr leicht reversibel ist. Nach der Diät, wenn wieder Kohlehydrate konsumiert werden, kommen das Wasser und das verlorene Volumen schnell wieder zurück. Deshalb stellt der Wasserverlust nur einen unerwünschten Nebeneffekt dar.

» Das Gehirn braucht Kohlehydrate (?)
Das Gehirn ist das einzige Organ, das primär auf Glycogen zurückgreifen muss. Deshalb wird der Ketogenen Ernährung vorgeworfen, Konzentrationsschwächen zu verursachen.
Wie gesagt, bildet der Körper Ketonkörper, die ihm als Ersatz-Kohlehydrate dienen. Diese kann auch das Gehirn perfekt benutzen, was es auch tut. Während der Ketose kommt es also nicht zu Konzentrationsschwächen oder sonstigen mentalen Einbusen.
Während der Eingewöhnung auf die Ketose allerdings schon. Der Körper muss sich erst darauf einstellen, Fette als Hauptenergiequelle zu haben und nicht mehr auf Kohlehydrate angewiesen zu sein. In dieser Zeit, kommt es zu leichten Konzentrationsschwächen, was man in Kauf nehmen sollte. Die Eingewöhnungszeit dauert aber nicht länger als ein paar Tage.
Es kommt also nicht zu schwächeren mentalen Leistungen während der Ketose, wodurch auch dieser Kritikpunkt beiseite gelassen werden kann.

» Der Cholesterinspiegel wird schlechter (?)
Da fetthaltige Speisen auch oft Cholesterin enthalten, wird gleich angenommen, das aufgenommene Cholesterin erhöht den Cholesterinspiegel.
Ist aber nicht so. Wieder spielen Kohlehydrate und Insulin eine Rolle. Erst durch das Insulin wird Cholesterin aufgenommen.
Wer viel Fett ist (mit wenigen Kohlehydraten) hat keinen hohen Cholesterinspiegel, ganz im Gegenteil.

» Protein schadet (?)
Eine fettreiche und kohlehydratarme Ernährung schließt eine proteinreiche Ernährung mit ein. Der Glaube, zuviel Protein schadet den Nieren hält sich auch sehr steif. Es ist wahr, dass zuviel Protein schadet, aber um wirklich zuviel Nahrungseiweiß aufzunehmen, bedarf es schon eines gewaltigen Kalorienüberschusses. Zudem hat man Nierenschäden fast nur bei Übergewichtigen feststellen können. Sportler müssen dabei keine Bedenken haben
Nur Menschen mit schon vorgeschädigten Nieren könnten Probleme bei einem überhöhten Proteinkonsum bekommen. Alle anderen haben rein gar nichts zu befürchten.
Der Körper besteht aus Proteinen. Ein hoher Proteinkonsum tut da nichts.
Unsere Vorfahren konnten an einem Tag mehrere hundert Gramm tierisches Protein essen, sie mussten es vereinzelt auch. Geschadet hat es sicher nicht, sonst wäre der Mensch schon ausgestorben.

» Fettarme Ernährung lässt dich länger leben (?)
Auf das Argument, dass sich unsere Vorfahren auch nicht kohlehydratreich ernährten, kommt oft die Antwort: „Die lebten auch nicht lange!“.
Als Gegenargument ist jetzt anzuführen:
„Lebten Bauern länger, die sich hauptsächlich von Getreide ernährten?“
Nein, sie starben im Durchschnitt sogar früher, als unsere Vorfahren.
Warum der moderne Mensch länger lebt, als seine Vorfahren, ist auf den Lebensstil zurückzuführen. Wer täglich um sein Überleben kämpft, dauernd Stresssituationen ausgesetzt ist und in der freien Natur in einer feindlichen Umgebung herumrennt, lebt eben auch kürzer.

» Ketose ist katabol (?)
Gegensprecher den Ketogenen Diät haben den Einwand, dass Glucagon als Gegenspieler des anabolen Insulins auch katabol wirkt. Dem ist aber nicht so, da Glucagon keine schädliche Wirkung hat. Es wirkt schützend und greift, wie bereits erwähnt, die Fettzellen an.
Dazu muss noch gesagt werden, dass jedes Kaloriendefizit eine gewisse katabole Wirkung hat, da dem Körper Nährstoffe vorenthalten werden. Werden weniger Kalorien aufgenommen, als benötigt werden, verbraucht der Körper Muskelsubstanz und/oder Fettgewebe. Es ist eine Frage der Ernährung, während dem Defizit, wovon tendenziell mehr verbrannt wird. Es hat sich herausgestellt, dass die ketogene Ernährungsweise die schonendste ist, um sich Muskelmasse während des Defizits zu bewahren. Ganz im Gegensatz zu der fettreduzierten Diät, bei der mit der Zeit immer mehr Muskelmasse verloren geht.
Hat man bei der Ketose einen Kalorienüberschuss, ist auch kein Muskelverlust zu befürchten.

» Ketose ist ungesund (?!)
Es werden fast alle Kohlehydrate aus der Ernährung gestrichen. Dies kann ein Einwand sein, wenn behauptet wird, diese Diät sei ungesund. Wenn auf Dauer (monate- bis jahrelang) die Kohlehydrate fehlen, mag es ungesund sein, zugegeben, dies lässt sich aber schwer belegen, da es keine Langzeitstudien gibt. Was sich aber sagen lässt, dass die Ketogene Diät, als wirklich zeitlich begrenzte Diät, wahre Wunder wirkt. Gesundheitlich gibt es keine Beschwerden und Erfolge in der Fettabnahme werden sehr leicht.
Die Ketogene Diät ist zum Durchführen für einige Wochen perfekt geeignet.

Positive Aspekte der Ketose:

» Weniger Hunger
Ketonkörper haben eine hungerstillende Wirkung. Es ist tatsächlich so, dass man während der Ketose kaum Hunger empfindet. Appetit auf Kohlehydrate allerdings schon, was aber mehr psychisch ist.

» Bessere Cholesterinwerte
LDL, das „schlechte“ Cholesterin sinkt und HDL, das „gute“ Cholesterin, kommt auf einen idealen Wert.

» Bessere Blutzuckerwerte
Durch die Produktion der Ketonkörper kann der Körper selber den idealen Blutzuckerwert bestimmen. Es werden keine Kohlehydrate gegessen, die den Spiegel erhöhen könnten, daher halten die Ketonkörper den Blutzuckerspiegel konstant positiv.

» Diäten sind „leichter“
Durch den hungerverringernden Aspekt der Ketose, ist eine ketogene Ernährung ideal für eine Diät. Man kann ein starkes Kaloriendefizit haben, ohne dass Hunger zu mehr Essen verleitet, was in der fettreduzierten Diät fast dauernd der Fall ist (der Körper wehrt sich gegen die unnatürliche Ausbeute). Bei der Ketogenen Diät macht der Körper einen natürlichen Zyklus durch, der zum Überleben notwendig ist, deshalb wehrt sich der Körper nicht in dem Maße gegen das Kaloriendefizit.

» Positive Hormonelle Wirkung
Durch den Verzicht auf Kohlehydrate sinkt nicht nur das Insulin und steigt der Glucagon-Spiegel, es kommt auch mehr das Wachstumshormon STH zum Tragen. STH ist ein anaboles Hormon, welches während der Diät dem Kaloriendefizit als gegengestellter Faktor positiv entgegenwirkt.
Zudem kommt es zu einem Anstieg der Testosteronwerte (beim Mann), bei hohem Fleisch- und Fett-Konsum, was in der ketogenen Ernährung gegeben ist.

Fazit:

Die kohlehydratreduzierte Ernährung kann als Revolution der Ernährungsweisen angesehen werden. Eine Umstellung auf Low Carb kann für jeden empfohlen werden, um sich gesünder zu ernähren und um leichter Körperfett los zu werden.
Die Ketogene Diät ist da schon etwas radikaler, indem fast alle Kohlehydrate gestrichen werden. Gedacht ist diese Diät mehr für Sportler. Für die „normale“ Bevölkerung wird diese Diät nicht sehr gerne empfohlen. Low Carb kann dagegen von jedem ausgeführt werden und auch für immer beibehalten werden. Die Ketogene Diät funktioniert, ist tausendfach bewährt und von zahlreichen Erfahrungswerten unterstützt. Es wäre ignorant, sich einfach davor zu verschließen.

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